Vertikutieren – ja oder nein?
Gerade im Frühling finden sich überall Ratschläge darüber, wie man den Garten, insbesondere den Rasen, nach der langen Winterpause wieder in Schuss bringt. Ganz vorne bei den guten Ratschlägen rangiert in dieser Hinsicht der Rat, den Rasen auf jeden Fall zu vertikutieren. Manch einer hat allerdings vielleicht beim Anblick eines frisch vertikutierten Rasens auch schon den Gedanken gehabt, dass dieser doch sehr gerupft aussieht, und man demnach eher Schaden anrichtet anstatt den Rasen zu pflegen. Da dennoch überall Werbung für das Vertikutieren gemacht wird, stellt sich so für viele im Frühling die Frage, ob Vertikutieren tatsächlich sinnvoll ist oder eher nicht.
Es gibt Gründe, die gegen das Vertikutieren sprechen
Zeitmangel
Der Hauptgrund für Viele ist, dass es tatsächlich Arbeit macht. Zwar ist dank der leistungsstarken Motoren moderner Benzinvertikutierer die körperliche Anstrengung zu vernachlässigen, aber die Vorbereitung des Rasens, die Bearbeitung mit dem Vertikutierer und die anschließend notwendige Pflege sind zeitaufwändig und erfordern eine gute Planung im Voraus sowie die Entscheidung für den besten Zeitpunkt.
Andere Prioritäten
Während für viele Gartenbesitzer ein sattgründer, gepflegter Rasen der ganze Stolz ist, spielt die Optik der Rasenfläche für andere keine große Rolle. Wer sich nicht daran stört, dass auf dem Rasen statt Gras zunehmend Klee, Gänseblümchen und Moos wachsen, der kann sich die Arbeit mit dem Vertikutierer getrost sparen.
Frisch angelegte Rasenflächen
Ein Grund, der tatsächlich gegen das Vertikutieren spricht, sind frische Rasenflächen. In den ersten beiden Jahren sollte man die Pflanzen in Ruhe wachsen lassen, damit sie ein starkes Wurzelgeflecht entwickeln können um somit den Strapazen, die das Vertikutieren für sie durchaus darstellt, gewachsen zu sein.
Gründe für das Vertikutieren
Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich Argumente, warum Vertikutieren durchaus sinnvoll ist und eigentlich zumindest einmal im Jahr durchgeführt werden sollte.
Befreiung von Moos und Filz
Mit Hilfe eines einfachen Tests kann jeder überprüfen, ob sein Rasen vertikutiert werden sollte: Fahren Sie mit einem Rechen locker über den Rasen. Kämmen Sie dabei abgestorbene Grashalme und Schnittgut heraus, bedeutet das, dass Sie besser zum Vertikutierer greifen sollten. Die dicke Schicht aus Filz verhinder, dass Wasser und Nährstoffe gut zu den Wurzeln durchdringen können, welche somit nur noch schlecht versorgt werden, was die Pflanze schwächt. Zudem besteht die Gefahr von Staunässe nach starken Regenfällen, da das Wasser nur schlecht abfließen kann. Die gleiche Wirkung hat es, wenn sich Moos zwischen den Grashalmen breit gemacht hat.
Den Boden auflockern
Beim Vertikutieren dringen scharfe Messer bis zu einem Zentimeter tief in die Erdoberfläche ein. Dadurch wird der Boden durchlässiger für Wasser und Nährstoffe, die Pflanzen werden wieder optimal versorgt. Da die Boden zudem weniger verdichtet ist, kann auch Regenwasser schneller abfließen und die Graspflanzen werden geschont.
Befreiung von Unkraut
Nicht zuletzt können durch das Vertikutieren störende Unkräuter aus der Rasenfläche herausgezogen werden. Unkraut im Rasen ist im Allgemeinen nicht ganz leicht zu entfernen und neigt dazu, sich mehr und mehr auszubreiten. Bei einer regelmäßigen Behandlung mit dem Vertikutierer wird Unkraut jedoch zu einem großen Teil entfernt und somit verhindert, dass die Rasenfläche sich nach und nach in eine Wiese verwandelt.
Vertikutieren lohnt sich meistens
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass, wer sich über einen dichten dunkelgrünen Rasen freuen will, am Vertikutieren nicht vorbei kommt. Wem der Anblick von Moos und Unkraut dagegen kein Unbehagen bereitet, kann darauf allerdings verzichten. Einzig Besitzer von relativ jungen Rasenflächen müssen Vertikutieren vermeiden, um den gerade anwachsenden Pflänzchen genug Zeit zu geben, sich fest zu verwurzeln.
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