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Vertikutieren, Düngung, Nachsaat – So machen Sie es richtig

Der Blick auf den Rasen nach dem Winter ist häufig ernüchternd. Kahle Stellen, in denen sich im schlimmsten Fall schon Unkraut breit macht, die Grashalme stehen dünn und sehen kränklich aus, an schattigen Stellen liegt ein üppiger Teppich aus Moos. Der Fall ist klar, Ihr Rasen braucht eine Schönheitskur. Den meisten Gartenbesitzern ist in diesem Fall klar, dass Vertikutieren das Mittel der Wahl ist. Das ist auch durchaus richtig, allerdings tauchen häufig weitere Fragen auf. Dazu gehören allgemeine Punkte wie die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, aber auch technische Aspekte, wie man zum Beispiel den Rasen auf das Vertikutieren optimal vorbereitet. Was Viele allerdings nicht wissen, ist, dass zur besten Pflege des Rasens nicht nur Mähen und Vertikutieren gehören, sondern dass zur perfekten Rasenkur auch das Düngen und das Nachsäen von Rasensamen gehören.

Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Rasen optimal auf die Outdoor-Saison vorbereiten.

Wie erkenne ich, dass ich vertikutieren muss?

Vertikutieren ist grundsätzlich nötig, wenn Ihr Rasen gelitten hat. Dazu gehören zum Beispiel das Vorhandensein von Moos oder Unkraut. Weniger offensichtlich aber genauso schädlich ist es, wenn der sogenannte Filz Ihren Rasen am Gedeihen hindert. Dieser besteht aus abgestorbenen Grashalmen und Mulch, der z.B. beim Rasenmähen nicht vollständig entfernt wurde. Da sich der Filz direkt auf der Erdoberfläche ansammelt, ist er mit bloßem Auge häufig nicht gut zu erkennen. Mit einem einfachen Test können Sie jedoch problemlos feststellen, ob Ihr Rasen von Filz betroffen ist: Nehmen Sie einen Rechen und fahren Sie damit einmal kreuz und quer über eine kleine Stelle des Rasens. Haben Sie danach abgestorbene Halme und / oder Unkraut herausgezogen, ist Vertikutieren bei Ihrem Rasen dringend erforderlich.

Der beste Zeitpunkt zum Vertikutieren

Der ideale Zeitpunkt für das Vertikutieren ist das späte Frühjahr, etwa die Monate März oder April. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Milde Temperaturen bei geringer Frostgefahr

Vertikutieren bedeutet für die Graspflanzen immer auch Stress. Das Ziel sollte demnach sein, diesen Stress für die Pflanzen so gering wie möglich zu halten, um Schäden oder schlechtes Wachstum zu verhindern. Wichtig ist daher darauf zu achten, dass das Vertikutieren zu einem Zeitpunkt durchgeführt wird, an dem nicht mehr mit Bodenfrost zu rechnen ist, da dieser die Wurzeln beschädigen könnte, die aufgrund des Vertikutierens schlechter geschützt sind. Zu heiß sollte es ebenfalls nicht sein, da auch große Hitze die Pflanzen stresst und Sie zudem für verstärkte Bewässerung sorgen müssten, um das Wachstum nicht zu hemmen. Ideal ist demnach ein trockener, nicht zu kalter und nicht zu warmer Tag. Empfohlen werden häufig Temperaturen von 10°C bis 20°C, was sowohl für die Pflanzen ideal ist als auch eine angenehme Arbeitstemperatur für Sie bedeutet.

Wachstumsphasen des Grases berücksichtigen

Ein weiterer Punkt, der für das Frühjahr spricht, ist das Wachstum der Graspflanzen, welches in den Monaten April bis Juni seine Hochphase hat. Die Pflanzen, die durh das Vertikutieren beschädigt werden, erholen sich in diesem Zeitraum also besonders gut und schnell, sodass das Ergebnis des Vertikutierens eine Rasenfläche ist, die sich in kürzester Zeit erholt.

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Die richtige Vorbereitung des Rasens

Warten Sie auf jeden Fall einige Zeit nach den letzten kalten Tagen, bis Sie zum Vertikutierer greifen. Direkt nach dem Winter sind die Pflanzen sonst noch zu schwach um den Strapazen des Vertikutierens gewachsen zu sein und Sie richten eher Schaden an, als dass Sie etwas Gutes tun. Außerdem sollte der Rasen vor dem Vertikutieren gemäht werden, und zwar wirklich sehr kurz. Je länger die Grashalme sind, desto schwerer ist zum einen die Arbeit, zum anderen können die Pflanzen auch eher beschädigt werden. Es ist also sinnvoll, die Schnitthöhe möglichst tief anzusetzen.

Die richtige Technik beim Vertikutieren

Einhell Benzin Vertikutierer Lüfter GE-SA 1335 PEntscheidend ist, wie tief die Messer in den Boden eindringen. Dies sollte auf keinen Fall zu tief sein, da Sie sonst die Wurzeln zu sehr beschädigen und die Gefahr besteht, dass Sie ganze Pflanzen aus dem Boden reißen. Der Effekt, den dann erzielt würde, wäre eher der eines umgepflügten Ackers als der eines gut vorbereiteten Rasens. Achten Sie also darauf, nicht zu tief in den Boden einzuritzen, ein bis zwei Millimeter sind völlig ausreichend. Falls Sie einen zweiten Durchgang im Herbst durchführen, reicht hier sogar eine noch flachere Einstellung der Messer, sodass der Boden wirklich nur an der Oberfläche angeritzt wird.
Um wirklich allen Filz und alles Moos zu entfernen, ist es sinnvoll, die gesamte Rasenfläche zweimal zu bearbeiten: Einmal in Längsrichtung und einmal quer. Nur so erreichen Sie wirklich alle Stellen und stellen sicher, dass die Bodenoberfläche ausreichend gelockert ist.

Erst düngen, dann vertikutieren oder erst vertikutieren und dann düngen?

Um ein gesundes Wachstum zu erreichen, brauchen die Graspflanzen Nahrung. Da diese gerade auf schon länger bestehenden Rasenflächen im Boden zum Teil nur noch unzureichend vorhanden ist, ist die Zugabe von Nährstoffen durch Düngen in vielen Fällen nötig. Achten Sie dabei allerdings auf die richtige Dosierung, denn nicht benötigter Dünger landet im Grundwasser und trägt zur Belastung der Gewässer bei. An der Frage, ob es sinnvoll ist, den Rasen zuerst zu düngen und dann zu vertikutieren oder ob die umgekehrte Reihenfolge sinnvoller ist, scheiden sich die Geister. Letzten Endes bleibt die Entscheidung Ihnen überlassen, beide Methoden haben gute Argumente, die zu ihren Gunsten sprechen.

Erst düngen, dann vertikutieren

AL-KO 112799 Combi Care 38 P Comfort mit BoxBefürworter dieser Methode argumentieren damit, dass die Graspflanzen nach den Strapazen des Winters mit Frost und teilweise längerer geschlossener Schneedecke geschwächt sind. Würde man den Rasen in diesem Zustand mit dem Vertikutierer bearbeiten, würde dies zu einer weiteren Schwächung der Pflanzen führen, sodass größere Schädigungen möglich sind und ein dichter, grüner Rasen in weite Ferne rückt, da die Regeneration der Pflanzen sehr lange dauern würde. Sinnvoll sei es deshalb, den Rasen zu mähen, im Anschluss zu düngen und nach einer Wartezeit von zwei Wochen erneut zu mähen und dann erst zu vertikutieren. Die Pflanzen hätten so die Möglichkeit, Kraft zu tanken und hätten bereits mit einer Phase des starken Wachstums begonnen, sodass sie die Strapazen des Vertikutierens leichter wegstecken könnten und sich schnell wieder erholen.

Erst vertikutieren, dann düngen

Die Befürworter dieser Reihenfolge argumentieren vor allem damit, dass es einfacher ist, alle Arbeiten „in einem Rutsch“ durchzuführen. Zudem sei der Boden durch das Einritzen mit dem Vertikutierer besonders gut aufnahmefähig und der Dünger landet durch das Bewässern nach dem Vertikutieren direkt an den Wurzeln der Pflanzen, wo er sofort aufgenommen werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist es, nach dem Vertikutieren zwei Wochen zu warten und erst dann zu düngen. Dies würde den Pflanzen die Möglichkeit zur Regeneration einräumen und erst wenn sich die Pflanzen erholt haben kann der Dünger gut aufgenommen werden.

Egal ob vor oder nach dem Vertikutieren: So düngen Sie richtig

Um den Rasen nicht zu beschädigen, müssen Sie darauf achten, dass der Dünger gleichmäßig verteilt wird. Bei Granulat bietet sich hier ein Düngewagen an, der für ein gleichmäßiges Ausbringen des Düngers sorgt. Vermeiden Sie Düngerhaufen, da an diesen Stellen der Rasen beschädigt werden könnte. Außerdem ist es wichtig, für Feuchtigkeit zu sorgen, vor allem bei Sonnenschein, da der Rasen sonst sehr schnell verbrennt und die ganze Arbeit somit umsonst gewesen wäre.

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Mit Nachsaat zum perfekten Rasen

Nach dem Vertikutieren findet man häufig kahle Stellen im Rasen. Da der Boden jetzt aufgelockert ist, ist nun der ideale Zeitpunkt um nachzusäen. Achten Sie auf eine Rasenmischung, die zur Nachsaat geeignet ist und auf die Stelle, an der gesät wird, abgestimmt ist. So gibt es zum Beispiel Mischungen für Schattenstellen unter Bäumen oder Mischungen für stark belastete Rasenflächen. Falls Sie sich nicht sicher sind, welche Mischung Sie bereits im Garten haben, sollten Sie auch auf die bestehenden Rasenflächen etwas Nachsaat geben, da sich die Grüntöne der Rasenmischungen unter Umständen deutlich voneinander unterscheiden, was die Flächen, auf denen nachgesät wurde, unschön sichtbar machen würde. Durch das Nachsäen auch auf bestehenden Rasenflächen schaffen Sie sanftere Übergänge und somit ein optisch ansprechenderes Ergebnis. Rasensamen darf nicht austrocknen, da der Keimprozess dadurch unterbrochen werden würde, eine konsequente Bewässerung ist demnach ein wichtiger Schritt zu einem schönen Ergebnis.

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